Unternehmensführung

Souveräne Personalführung: 5 Tipps für Teamleads

Lesedauer: 5 Min. | Zuletzt aktualisiert: 08.04.2025
Chefin im Meetingraum

Effektive Personalführung spielt eine entscheidende Rolle, wenn Du eine erfolgreiche Unternehmenskultur aufbauen möchtest – aber was gehört alles dazu? Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie Du Deine Mitarbeiter:innen zu motivierten, loyalen und leistungsstarken Teammitgliedern machst.

Tipp 1: Freiraum gewähren.

Die gute Nachricht: Als Chef:in musst Du nicht mehr für alles verantwortlich sein. Du kannst Aufgaben delegieren und mit ihnen auch die Verantwortung abgeben. Das bedeutet nicht, dass Du alles einfach laufen lässt (schließlich ist es immer noch Dein Unternehmen) – aber Du kannst und solltest Deinen Mitarbeiter:innen vertrauen.

Kontrolliere also nicht jeden einzelnen Arbeitsschritt, sondern lasse die Ergebnisse für sich sprechen. So erhalten Deine Angestellten den Freiraum, sich zu entfalten, innovative Ideen zu entwickeln und eigenverantwortlich Erfolge zu erzielen. Das motiviert und fördert ein offenes Arbeitsklima.

Tipp 2: Anforderungen und Ziele eindeutig kommunizieren. 

Als Führungskraft trägst Du die Verantwortung für Dein Team – für sowohl Erfolge als auch Misserfolge. Welches Ziel verfolgst Du mit Deinem Unternehmen? Welche Meilensteine möchtest Du im Monat oder Quartal erreichen? Und wie soll das erreicht werden? Je klarer Deine Mitarbeiter:innen wissen, worum es geht, desto besser können sie sich einbringen. Um die Eigeninitiative und Motivation Deines Teams zu fördern, beantworte folgende Fragen:

  • Geradeheraus: Was soll aus welchem Grund erreicht werden?
  • Realistisch: Was können wir tatsächlich erreichen?
  • Motiviert: Mit welchen Maßnahmen können wir es erreichen?

Ideal wäre es, wenn auch Feedback zu Deiner Führungskultur gehört, damit Deine Mitarbeiter:innen immer wissen, wo sie stehen – und auch Du Deine Schwächen verbessern kannst. Gleichzeitig kannst Du durch Feedback Regeln und Vorgaben klar kommunizieren und alle nötigen Informationen bereitstellen, die Deine Mitarbeiter:innen für die Umsetzung benötigen.

Tipp 3: Gehe auf die zwischenmenschliche Ebene.

Bleibe im persönlichen Kontakt mit Deinen Angestellten: In Feedbackgesprächen kannst Du ihre Arbeitsleistung anerkennen und wertschätzen – gleichzeitig solltest Du auch die Bereiche ansprechen, die verbessert werden können. Gib Deinen Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, sich ebenfalls zu äußern, z.B.:

  • Was motiviert Dich am meisten bei der Arbeit?
  • Was läuft gut, wo gibt es Herausforderungen?
  • Hast Du Ideen für zukünftige Aufgaben, Projekte oder Tätigkeiten?
  • Wo kannst Du als Chef:in Unterstützung bieten? Wo solltest Du Dich zurückhalten?
  • Gibt es sonstige Anmerkungen, sei es zu Dir oder zum Unternehmen?

Klare Rückmeldungen – sowohl positive als auch negative – bieten die Chance zur Weiterentwicklung. Dies gilt für eine effektive Feedbackkultur sowohl von oben nach unten als auch von unten nach oben.

Zusammen für ein gutes Arbeitsklima

Ein angenehmes Arbeitsklima entsteht nicht nur durch Leistung und Produktivität:

Es ist wichtig, ein offenes Ohr für die Anliegen Deiner Mitarbeiter:innen zu haben. Kläre arbeitsbezogene Konflikte und Meinungsverschiedenheiten sachlich und zeitnah. Dabei geht es nicht darum, Dein Team zu bemuttern, sondern eine Atmosphäre zu schaffen, in der alle optimal arbeiten können.

Teambuilding-Maßnahmen wie gemeinsame Fortbildungen, Unternehmungen oder Supervising können den Zusammenhalt stärken, Schwächen sichtbar machen und Lösungen aufzeigen. Wichtig: Du musst nicht auf "Kumpelniveau" agieren, um die Wünsche, Anliegen und Probleme Deiner Mitarbeiter:innen auf Augenhöhe zu behandeln.

Tipp 4: Sei ein gutes Vorbild mit Deinen Entscheidungen.

Entscheidungen sind ein wesentlicher Bestandteil Deines Alltags als Führungskraft. Nimm Dir ausreichend Zeit, um alle relevanten Informationen zu sammeln – und zögere nicht, Deine Fachkräfte um Rat zu fragen. So erhältst Du oft eine neue Perspektive auf die Situation und kannst wertvolles Praxiswissen einfließen lassen. Zudem kannst Du gemeinsam mit Deinen Angestellten die möglichen Konsequenzen abwägen und kalkulieren.

Sobald die Entscheidung getroffen ist, solltest Du voll dahinterstehen und sie klar kommunizieren: Je mehr Deine Mitarbeiter:innen über die Hintergründe wissen, desto mehr fühlen sie sich eingebunden und desto besser werden sie Deine Anweisungen umsetzen.

Noch wichtiger ist es, dass Du selbst die Regeln und Konsequenzen, die Du durch Deine Unternehmenskultur vorgibst, auch befolgst. So agierst Du als gutes Vorbild und verlangst nicht nur aufgrund Deiner Position, dass Deine Vorgaben eingehalten werden.

Und falls es einmal nicht wie geplant läuft, stehe zu Deinen Fehlern. Wenn es darum geht, das Unternehmen voranzubringen, ist es nicht entscheidend, einen Schuldigen zu finden – vielmehr geht es darum, aus Misserfolgen zu lernen.

Tipp 5: Erschaffe Motivation.

Mitarbeitermotivation gehört zu Deinen zentralen Aufgaben: Motivierte Mitarbeiter:innen erbringen bessere Leistungen und entwickeln sich häufig über ihre eigenen Erwartungen hinaus. Ein angemessenes Gehalt ist wichtig, aber nicht alles. Auch Dinge wie „frisches Obst und Kaffee in der Küche“ sind zwar nette Extras, aber kein echter Mehrwert. Um Deine Mitarbeiter:innen zu motivieren, kannst Du folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Verinnerliche die Bedürfnisse Deiner Angestellten und gehe gezielt darauf ein.
  • Würdige gute Arbeit offen und anerkennend.
  • Setze auch mal auf unkonventionelle Lösungen.
  • Gestalte die Arbeitsbedingungen flexibel (z.B. Gleitzeit, Homeoffice).
  • Biete Weiterbildungsmöglichkeiten (z.B. Fortbildungen, Workshops).
  • Fördere den Zusammenhalt im Team (z.B. Teamessen, Kaffeepausen).
  • Biete in der Arbeitszeit auch mehr als nur Arbeit an – z.B. Yoga oder Rückenfitness.

Viele dieser Ideen haben eine große Wirkung und kosten wenig Geld. So reduzierst Du die Mitarbeiterfluktuation, steigerst die Leistung und machst Dein Unternehmen für neue Talente attraktiv.

Bei Leistungsproblemen: Hilfreiche Werkzeuge zur Mitarbeiterführung

Um Probleme frühzeitig zu erkennen und schnell zu lösen, ist ein vertrauensvolles Verhältnis zu Deinen Mitarbeiter:innen unerlässlich. Durch direkte Kommunikation können wechselseitige Erwartungen geklärt, Konflikte angesprochen und Lösungen gefunden werden.

Wenn die Leistung eines Mitarbeiters nachlässt, kannst Du folgende Schritte unternehmen:

  1. Analysieren

Finde heraus, warum die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter nicht die gewohnte oder erwartete Leistung erbringt. Liegt es an persönlichen oder arbeitsbezogenen Faktoren? Beobachte das Team und führe Gespräche mit dem betroffenen Mitarbeiter sowie ggf. mit seinen Kollegen.

  1. Unterstützen

Sobald Du den Grund für den Leistungsabfall erkannt hast, kannst Du passende Maßnahmen ergreifen: Fortbildungen können dabei helfen, persönliche und berufliche Ziele zu erreichen. Lob und Anerkennung können das Engagement und die Freude an der Arbeit zurückbringen. Eine bessere Vernetzung im Team kann den Mitarbeiter stärker einbinden. Realistische und erreichbare Anforderungen können helfen, Aufgaben neu auszurichten und ein konkretes Ziel zu verfolgen.

  1. Überprüfen

Dieser Schritt bedeutet nicht Kontrolle im negativen Sinne, sondern regelmäßiges Feedback. So kannst Du herausfinden, ob die ergriffenen Maßnahmen erfolgreich waren oder ob Du von vorne anfangen musst, um die Situation zu verbessern.

Im Notfall: Konsequenzen ziehen

Falls Du feststellst, dass der Mitarbeiter nicht zum Unternehmen passt, musst Du als Führungskraft entscheiden, wie weiter verfahren wird: Vielleicht ist der Mitarbeiter in einer anderen Abteilung besser aufgehoben, oder es ist sinnvoller, sich einvernehmlich zu trennen.

Gutes Personal ist der Schlüssel zum Erfolg. Hier findest Du weitere Tipps zur Personalgewinnung, einschließlich geeigneter Kanäle, der Identifikation guter Mitarbeiter:innen und der Bindung von Personal.

Und wenn es doch mal nicht passt? Dann ist es wichtig, beim Kündigen alles richtigzumachen. Lies nach, worauf Du als Arbeitgeber:in achten solltest.

Bedenke, dass es teuer ist, bestehendes Wissen zu ersetzen und neue Mitarbeiter:innen einzuarbeiten. Ungeeignetes Personal sollte idealerweise schon im Auswahlprozess aussortiert werden: So erkennst Du gute Bewerber:innen.

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Sabine Amler

Senior Content Manager

Als gelernte Buchhändlerin kennt Sabine beide Seiten der Ladentheke. Dieses praktische Know-how zu Kasse, Buchhaltung und Steuer verbindet sie mit langjähriger Erfahrung im Bereich Marketing zu informativen Texten.

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